Als Gäste gekommen, als Freunde gefahren

 

 

Im Rahmen des Erasmus+ Programms der Europäischen Union haben wir Ende Mai unsere ersten Gäste aus La Réunion zu Besuch gehabt. Nach langer Planung stand der Termin fest und wir freuten uns darauf, am 29. Mai alle am Hamburger Flughafen begrüßen zu können. Alles war geplant, der Bus besorgt, die Kinder guter Laune, die Autobahn relativ frei – und dann kam die Nachricht, dass Air France die Gruppe an diesem Sonntag nicht mitnehmen würde. Also hieß es zurückfahren – ohne Gäste – und am nächsten Tag einen neuen Anlauf starten.

Am nächsten Morgen ging es wieder nach Hamburg, dieses Mal im Privatwagen, um die Koffer zu transportieren. Die Gruppe kam pünktlich mit der ersten Maschine aus Paris an und wir konnten alle Koffer im Auto unterbringen, so dass wir nur mit dem Handgepäck in den Zug stiegen.

Der Empfang in Rendsburg durch die gastgebenden Schülerinnen und Schüler der PSMH war herzlich und endlich konnten sich alle Teilnehmenden persönlich kennenlernen. Durch die lange Anreise und die Verzögerung in Paris waren alle müde und haben sich entschlossen, einen gemütlichen Nachmittag und Abend mit der Gastfamilie zu verbringen.

Am Dienstag stand dann der Besuch vom Miniaturwunderland in Hamburg an. In Hamburg konnten sich unsere französischen Gäste auf ihre Gastgeberinnen und Gastgeber verlassen, die ihnen beim Mittagessen die deutsche Speisekarte erklärten. Gesättigt wurde das Miniaturwunderland besucht und auf der anschließenden Heimfahrt mit dem Zug die Erlebnisse des Tages besprochen.

Mittwoch wurde die Abfallwirtschaft im Kreis Rendsburg-Eckernförde (WAR) in Borgstedt besucht. Mülltrennung, aber vor allem Müllvermeidung waren unsere Hauptthemen. Außerdem lernten die Teilnehmenden, wie aus organischen Abfällen Kompost hergestellt werden kann.

Am Donnerstag sind wir mit dem 9-€ Ticket nach Sylt gefahren. Unsere Gäste wohnen auf einer Insel im Indischen Ozean. Sie sollten während des Besuchs die Gelegenheit haben, sowohl Strände an Nord- als auch Ostsee kennenzulernen. In List waren wir zu Mittag bei Gosch, wo zufällig auch Herr Gosch war, der gerne ein Foto von sich und der Gruppe machen ließ. Am Strand von Westerland war es sehr windig, so dass nur wenige Schüler überhaupt mit den Füßen ins Wasser gingen. Nur zwei echte Wasserratten aus Rendsburg trauten sich im aufgewühlten Wasser schwimmen zu gehen.

Freitag reisten wir in die Wikingerzeit – zumindest was die Zubereitung von Brot anging. Alle arbeiteten zusammen und gemeinsam konnte Brot gebacken, Butter gerührt und Aufstrich mit Wildkräutern hergestellt werden. Allen hat es hervorragend geschmeckt und es war ein Erlebnis, dass wir nicht so schnell vergessen werden.

Den letzten vollen Tag haben wir auf einem Fördedampfer in Kiel verbracht. Vom Bahnhof bis nach Laboe, von wo aus wir viele Segelboote beobachten konnten, die sich auf die Kieler Woche vorbereiteten. Das Schiff war so voll, dass wir froh seien konnten, überhaupt einen Sitzplatz zu bekommen.

Am Abend haben wir uns alle in der Schule zum Grillen getroffen – Eltern, Kinder, teilnehmende Lehrkräfte, Frau Daniel und Ehepaar Feller – um die ereignisreiche Woche ausklingen zu lassen. Das Buffet konnte sich sehen lassen, denn jede Familie brachte Köstlichkeiten mit, so dass niemand hungrig nach Hause gehen musste.

Der Abschied am Sonntag fiel allen sehr schwer. Alle Kinder fuhren mit zum Flughafen, um die neu gewonnenen Freunde zu verabschieden. Tränen flossen, als es am Security-Check endgültig hieß Abschied zu nehmen. Aber es muss ja nicht für immer sein. Auch wenn es zunächst nur Videocalls sein werden, vielleicht gibt es ja irgendwann ein Wiedersehen im realen Leben.